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Es war seltsam, wieder in seinem alten Zimmer im Dunklen Hafen seines Vaters zu sein. Es war, als wäre er irgendwie in einen fernen, erinnerten Traum hineingeraten, aus dem er herausgewachsen war. Aber genau wie sie gesagt hatte, hatte Kades Mutter dafür gesorgt, dass sich hier seit seiner Abreise vor einem Jahr nichts verändert hatte. Nach seiner langen Nacht in Harmony wusste er das dicke, bequeme Polster seines rustikalen Lehnstuhls wirklich zu schätzen, der genau richtig vor dem massiven Kamin aus Flusssteinen positioniert war, in dem ein helles Feuer aus frischen Scheiten brannte.

Kade lehnte sich zurück und kicherte in sein Satellitenhandy, als Brock ihm ein Update darüber lieferte, was er die letzten paar Nächte in Boston verpasst hatte.

„Ich sag dir, Mann, wenn wir nicht aufpassen, laufen die Mädels uns noch den Rang ab. So enthusiastisch, wie die sich in ihre Tagesmissionen stürzen, sehen wir anderen dagegen allmählich echt alt aus.“

Seit Kade vor einigen Minuten das Hauptquartier des Ordens angerufen hatte, hatte Brock ihn mit Geschichten über die Stammesgefährtinnen einiger der anderen Krieger unterhalten, die sie derzeit mit allen Kräften unterstützten.

Noch bis vor Kurzem war der Orden eine reine Männertruppe gewesen, aber inzwischen wurden bei den Missionen alle Hände an Deck gebraucht - seit der Orden ausschließlich damit befasst war zu verhindern, dass der machthungrige, wahnsinnige Vampir namens Dragos seine höllische Privatarmee auf Stamm und Menschheit losließ.

Dragos verfügte über unbegrenzte Mittel, um seine diabolischen Pläne umzusetzen. Seine größte Freveltat war die Entführung und Einkerkerung einer noch unbekannten Anzahl von Stammesgefährtinnen gewesen, die er über Jahrzehnte hinweg gesammelt und dazu benutzt hatte, eine Armee wilder Killer zu züchten. Seit der Orden vor wenigen Wochen Dragos' Hauptquartier ausgehoben hatte, war seine Operation unterbrochen - er hatte seine Zelte abgebrochen und machte woanders weiter, wie der Orden vermutete.

Erste Priorität des Ordens war jetzt, die gefangenen Stammesgefährtinnen zu finden, bevor er noch mehr von ihnen etwas antun konnte. Weil die Zeit knapp war und es jetzt auf Leben und Tod ging, hatte Lucan zugestimmt, das gesamte Waffenarsenal des Ordens einzusetzen - und das beinhaltete auch diese außergewöhnlichen jungen Frauen, die sich einige der Krieger als Gefährtinnen erwählt hatten, und ihre individuellen übernatürlichen Fälligkeiten.

Da war Rios Gefährtin Dylan, die die Fähigkeit besaß, die Geister toter Stammesgefährtinnen zu sehen und, wenn sie Glück hatte, wichtige Informationen von ihnen zu bekommen. Da war Tegans Gefährtin Elise mit ihrer Gabe, negative, bösartige Gedanken von Menschen zu hören. Sie begleitete Dylan zu Obdachlosenasylen, Privathaushalten und billigen Absteigen, und ihre Fähigkeit half ihr, die Motive der Leute zu beurteilen, denen sie unterwegs begegneten.

Gideons Gefährtin Savannah benutzte ihre Fähigkeit, die Geschichte einzelner Gegenstände durch Berührung zu lesen, in der Hoffnung, Spuren zu den Vermissten zu finden. Nikolais Gefährtin Renata, deren mentale Kräfte selbst den stärksten Vampir außer Gefecht setzten, war eine fabelhafte Verbündete auf jeder Mission. Sie begleitete die übrigen Stammesgefährtinnen als ihr bewaffneter Bodyguard auf die Tagesmissionen.

Selbst Andreas Reichens Gefährtin Claire, die sich eben erst von ihrer eigenen Tortur in den Klauen von Dragos und seiner Verbündeten erholt hatte, war offenbar dabei, in die Arbeit des Ordens einzusteigen. Mithilfe ihrer Gabe, andere in ihren Träumen zu besuchen, versuchte sie, Kontakt mit einigen der bekannten Stammesgefährtinnen herzustellen, die über die Jahre als vermisst gemeldet worden waren.

„Weißt du“, fügte Brock trocken hinzu, „als Niko mich vor einem Jahr für die Truppe rekrutiert hat, habe ich gedacht, das Ganze ist bloß eine super Entschuldigung dafür, Rogues abzuknallen.“

Kade grinste und erinnerte sich an ihre ersten gemeinsamen Patrouillen in Boston, mit dem Auftrag, die verwilderten Blutjunkies der Stadt auszuschalten und ihre Schlupfwinkel in die Luft zu jagen. „Ja, die guten alten Zeiten, als unser Job noch so einfach war“, meinte er. „Glatt nostalgisch könnte man werden.“

Brock grunzte zustimmend. Dann sagte er: „Von wegen Rogue-Problem, wie läuft's da oben im Eisschrank? Du bist über zwei Tage dort, hast du das Problem schon beseitigt?“

„Ich gehe noch ein paar Spuren nach, aber bisher nichts Konkretes. Ich werde wohl noch ein paar Tage hier sein, vielleicht eine Woche.“

Brock stieß einen Fluch aus, es war nur allzu deutlich, was er von dieser Aussicht hielt. „Lieber du als ich, mein Alter. Lieber du als ich.“ Dann gab es eine Pause, bevor er fragte: „Hast du deine Familie schon gesehen?“

„Ja“, sagte Kade, legte den Kopf zurück und starrte die dicken Dachbalken des Blockhauses an. „Ging in etwa so gut wie erwartet.“

„Ach, gleich so  gut, was?“

„Sagen wir's mal so, wenn ich bei minus dreißig Grad rausgehe, kriege ich einen wärmeren Empfang.“

„Übel“, sagte Brock. „Tut mir leid, Mann. Echt.“

Kade schüttelte den Kopf. „Vergiss es. Ich muss nicht über meine glückliche Heimkehr reden. Ich wollte mich nur melden und eine Info durchgeben, vielleicht ist es was für Gideon.“

„Okay, schieß los.“

„Ich hab das Arschloch gefunden, das das Video von den abgeschlachteten Menschen ins Netz gestellt hat. Er heißt Skeeter Arnold. Er ist der Junkie hier im Ort, wahrscheinlich dealt er auch. Ich hab ihn gesehen, wie er aus einer Bar kam und in einem brandneuen Hummer mit Chauffeur abgefahren ist. Man hat ihn zum Büro einer Minengesellschaft draußen in der Pampa gebracht, am Tor stand Coldstream Minengesellschaft. Gideon soll sich mal dahinterklemmen, wenn er Zeit hat. Ich frage mich, was für Geschäfte dieser Loser mit denen macht.“

„Alles klar“, sagte Brock. „Und du pass auf da draußen. Frier dir nichts ab, was du vielleicht noch mal brauchst.“

Kade kicherte, trotz des Unbehagens, das ihn beim Gedanken an diesen ganzen Auftrag erfüllte. „Ich lass von mir hören“, sagte er und beendete den Anruf.

Als er das Handy neben sich auf das Tischchen legte, wurde energisch an die Tür seiner Blockhütte geklopft.

„Ist offen“, sagte er und erwartete, seinen Vater zu sehen. Er wappnete sich innerlich gegen die Missbilligung, die auf ihn zukam. „Komm rein.“

Stattdessen trat Maksim ein, und Kade konnte seine Erleichterung kaum verbergen. Lächelnd stand er auf und winkte seinem Onkel, sich zu ihm ans Feuer zu setzen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du zurückkommst“, sagte Max. „Zumindest nicht so bald. Wie ich höre, ist es zwischen dir und meinem Bruder neulich gar nicht gut gelaufen. Ich wünschte mir, er wäre nicht so streng mit dir.“

Kade zuckte die Schultern. „Wir waren noch nie so eng miteinander. Ich erwarte weiß Gott nicht, dass wir jetzt damit anfangen.“

„Jetzt, wo du ein Ordenskrieger bist“, sagte Max. In seinen Augen blitzte es verschwörerisch auf, und in seiner tiefen Stimme mit dem leichten Akzent schwang offene Bewunderung mit. „Ich bin stolz auf dich, Neffe. Stolz auf die Arbeit, die du tust. Sie ist ehrenhaft, genau wie du es immer warst.“

Kade wollte das Lob als unnötig abtun, aber es zu hören - besonders von Max, der, obwohl einige Jahrhunderte älter als Kade, immer wie ein Bruder für ihn gewesen war - fühlte sich zu verdammt gut an, um so zu tun, als läge ihm nichts daran.

„Danke, Max. Dass du das sagst, bedeutet mir sehr viel.“

„Keine Ursache. Schließlich ist es die Wahrheit.“ Er starrte Kade lange an, dann beugte er sich vor, die Ellbogen auf den Knien. „Du warst ein Jahr fort.

Du hattest sicher Wichtiges zu tun für Lucan und seinen Orden.“

Kade grinste, er sah schon aus einer Meile Entfernung, worauf Max hinauswollte. Max war abenteuerlustig, genau wie er. Aber im Unterschied zu ihm hatte sich Max verpflichtet, Kades Vater, dem Anführer des Dunklen Hafens von Fairbanks, als rechte Hand zu dienen. Max' Loyalität kettete ihn an dieses zehn Morgen große Gefängnis, und obwohl er sich nie vor seinen Pflichten drücken oder sein Versprechen brechen würde, das er seinem strengen, unnachgiebigen Bruder gegeben hatte, schätzte Max das Prinzip von Risiko und Belohnung, Mut und Ehre mindestens genauso wie Kade.

Deswegen und weil Kade wusste, dass Max' Loyalität auch ihm galt, wusste er, dass er ihm einige Details über seine Erlebnisse beim Orden und die aktuelle Mission anvertrauen konnte.

„Ich habe gehört, dass es vor ein paar Monaten Ärger in der Agentur bei euch im Osten gab“, sagte Max und beobachtete Kade begierig, er brannte darauf, mehr zu hören.

„Stimmt“, gab er zu und erinnerte sich an eine der ersten Missionen, an denen er teilgenommen hatte. Damals war der Arger losgegangen, den der Orden jetzt mit dem Wahnsinnigen namens Dragos hatte. „Wir haben herausgefunden, dass ein hochrangiger Agenturdirektor nicht war, was er vorgab zu sein. Dieser Typ operierte unter einem Decknamen und bereitete seit Jahrzehnten eine geheime Rebellion vor - sogar noch länger. Wir versuchen immer noch herauszufinden, wie weit er schon damit gekommen ist, aber es ist nicht leicht. Jedes Mal, wenn wir dem Bastard auf die Pelle rücken, gräbt er sich tiefer ein.“

„Dann müsst ihr ihm eben härter zusetzen“, sagte Max und redete wie jeder der Ordenskrieger in Boston. „Wenn ihr ihm immer weiter zusetzt, ihn aus allen Richtungen bekämpft, bis er zu erschöpft ist wegzurennen, hat er keine Wahl, als sich dem Kampf zu stellen. Und dann schaltet ihr ihn aus, ein für alle Mal.“

Kade nickte grimmig. Max' Rat war klug - wenn ihre Jagd auf Dragos nur so einfach wäre.

Was Max nicht wusste - nicht wissen durfte, und auch niemand sonst - war, dass Dragos nur die Spitze des Eisberges war. Dragos hatte seit Jahrhunderten eine Geheimwaffe in seinem Besitz. Etwa um dieselbe Zeit, als Kade dem Orden beigetreten war, hatten sie die Existenz einer Kreatur entdeckt, die man seit Langem für tot gehalten hatte. Ein Ältester. Eines der blutdurstigen Wesen aus einer anderen Welt, die vor Jahrtausenden die ganze Vampirrasse auf Erden gezeugt hatten.

Dragos war der Enkel dieser Kreatur, und er hatte sie dazu benutzt, seine Armee skrupelloser, unaufhaltbarer Killervampire zu züchten - und das länger, als man auch nur zu denken wagte.

Wenn diese Neuigkeiten zu den Vampirgemeinschaften in den Staaten und im Ausland durchsickerten, würden sie eine Massenpanik auslösen.

Wenn zur menschlichen Bevölkerung durchsickerte, dass nicht nur Vampire unter ihnen lebten, sondern dass auch ein Größenwahnsinniger plante, die Macht zu ergreifen und sie alle zu versklaven? Das wäre der Weltuntergang.

Kade musste sich zusammenreißen, um dieses Albtraumszenario abzuschütteln. „Der Rest des Ordens tut genau das, was du sagst, aber ich habe den Kürzeren gezogen und musste nach Alaska. Ich bin dabei, einen Angriff auf einige Menschen in der Wildnis zu klären - in einer Nacht wurde eine ganze Familie ausgelöscht.“

Max runzelte die Stirn. „Rogues?“

„Das nehmen wir an.“ Und Kade hoffte es inständig, obwohl es mit jeder Minute seines Auftrags unwahrscheinlicher wurde. „Du hast nicht zufällig von irgendwelchen Problemen in den Dunklen Häfen gehört? Gerüchte, dass jemand kurz davor ist, der Blutgier zu verfallen?“

Max schüttelte langsam den Kopf. „Gar nichts in der Art. Es gab vor etwa neun Monaten einen Vorfall im Dunklen Hafen von Anchorage. Irgend so ein dummer Jugendlicher hätte auf einer Party fast einen Menschen ausbluten lassen, aber das war in letzter Zeit das einzige Problem in der Gegend.“

Von diesen Neuigkeiten wurde Kade keineswegs leichter ums Herz. Denn wenn keine Rogues ihr Unwesen trieben, dann kam als Schuldiger nur noch einer infrage.

„Ich frage mich, ob Seth irgendwas gehört hat“, murmelte er und versuchte, seine Angst und Wut aus seiner Stimme herauszuhalten. „Wäre schade, ihn zu verpassen, solange ich hier bin.“

„Dürfte ihm genauso gehen“, sagte Max, und Kade spürte, dass er es ernst meinte.

Er wusste nicht über Seth Bescheid. Wie alle anderen war er völlig ahnungslos.

Nur Kade wusste es.

Und diese Last wog ihm immer schwerer auf der Seele.

Max lehnte sich in seinem Sessel zurück und räusperte sich leise. „Es gibt etwas, das ich dir sagen wollte, Kade. Da gibt es etwas, was du ... über deine Familie wissen musst und über deinen Vater.“

„Ich höre“, sagte Kade, obwohl er eigentlich nicht schon wieder hören wollte, wie sehr sein Vater Seth vergötterte und sich von Kade wünschte, dass er ihm ähnlicher wäre.

„Meinem Bruder, deinem Vater, fällt es nicht leicht, seine Zuneigung zu zeigen. Ganz besonders nicht dir gegenüber.“

„Ach, das wäre mir gar nicht aufgefallen.“ Kade grinste mit einer Belustigung, die er nicht empfand.

„Unsere Familie hat ein Geheimnis“, sagte Max, und Kade spürte seinen Körper ein wenig taub werden. „Kir und ich hatten noch einen jüngeren Bruder. Ich bin sicher, das hast du nicht gewusst. Nicht viele wissen es. Er hieß Grigori. Kir liebte ihn sehr. Das taten wir alle. Grigori war ein cleverer, charmanter Junge. Aber er war auch ein wenig wild. Schon als er noch ganz klein war, rebellierte er gegen alle Autoritäten. Er hat sich oft in extrem heikle Situationen gebracht, aber Angst hatte er nie.“

Kade ertappte sich bei einem Lächeln und dachte sich, dass er Grigori wohl auch gemocht hätte.

„Trotz seiner Fehler war Kir ganz vernarrt in den Jungen. Aber als einige Jahre später herauskam, dass Grigori zum Rogue mutiert war, der aus Blutgier getötet hatte, schrieb Kir ihn völlig ab. Einfach so“, sagte Max und schnippte mit den Fingern. „Wir haben ihn nie wiedergesehen. Seit wir erfahren hatten, dass Grigori zum Rogue geworden war, hat Kir ihn nie wieder erwähnt. Seit damals ist Kir ein anderer geworden.“

Kade hörte zu und musste widerwillig zugeben, dass er einen Anflug von Mitgefühl für seinen Vater empfand und für den Verlust, den er erlitten hatte.

„Vielleicht denkt dein Vater, dass er diese Art von Schmerz nicht noch einmal ertragen kann“, meinte Max. „Vielleicht erinnerst du ihn manchmal einfach ein wenig zu sehr an Grigori.“

Und offensichtlich hatte er beschlossen, Kade früh abzuschreiben und all seine väterlichen Hoffnungen auf Seth zu setzen.

„Ist doch egal“, murmelte Kade, und es war ihm auch fast ernst damit. Er hatte momentan mit Fragen um Leben und Tod zu tun, da konnte er sich nicht auch noch darüber sorgen, wie wenig sein Vater noch von ihm erwartete. „Ich weiß die Information zu schätzen, Max. Und die Einsicht. Ich weiß auch zu schätzen, dass du vorbeigekommen bist.“

Max, aufmerksam wie immer, erkannte den subtilen Hinweis und stand auf.

„Du hast zu tun, ich sollte dich nicht aufhalten.“

Als er die Hand ausstreckte, zog Kade ihn stattdessen in eine kurze Umarmung. „Du bist ein guter Mann, Max. Ein guter Freund. Danke.“

„Wenn du irgendetwas brauchst, Kade, brauchst du nur zu fragen.“

Sie gingen zusammen zur Tür, und Kade öffnete sie. Gerade gingen zwei dick vermummte junge Frauen an der Hütte vorbei, jede mit einer zusammengelegten Daunendecke. Die eine sah kurz zu ihnen hinüber, dann sah sie genauer hin.

„Oh ... Kade?“, fragte sie, und dann erhellte ein strahlendes Lächeln ihr hübsches Gesicht. „Kade! Ich hatte gehört, dass du wieder in Alaska bist, aber mir war nicht klar, dass du hier bist.“

„Hallo Patrice“, sagte er und lächelte der Stammesgefährtin, die sein Zwillingsbruder schon seit Jahren in der Warteschleife hielt, höflich zu.

Neben ihm war Max sehr ruhig geworden. Kade konnte die Hitze spüren, die von dem anderen Mann ausging, als Patrice lebhaft weiterplauderte. Sie war süß und wirklich umwerfend, ihr hellrotes Haar und die dunkelgrünen Augen angestrahlt vom Feuerschein, der aus der offenen Tür fiel.

„Ruby und ich waren eben auf dem Weg, um das Polarlicht von einer der Klippen aus anzuschauen. Möchtet ihr vielleicht mit?“

Kade und Max verneinten gemeinsam, und Patrice' Lächeln schwand sofort - wenn sie auch versuchte, es hinter dem Rand der Decke zu verbergen, die sie trug. Der Grund dafür war eindeutig Max. Und als die Stammesgefährtinnen weitergingen, bemerkte Kade, dass der ältere Mann die Augen nicht von ihnen lassen konnte.

Oder vielmehr von einer der beiden.

„Patrice?“, fragte Kade, verblüfft von der sorgfältig gezügelten Sehnsucht, die er eben bei den beiden gesehen hatte.

Maksim kam ruckartig wieder zu sich und sah ihn an. „Sie hat sich einem anderen versprochen. Ich würde mich dort nie hineindrängen, egal, wie lange Seth dafür braucht, endlich die kostbare Gabe zu akzeptieren, die er bekommen hat, der ignorante, arrogante kleine Scheißkerl.“

Kade sah seinem Onkel nach, wie er über die Veranda und das verschneite Grundstück zu seinem eigenen Quartier hinüberging. Er wusste nicht, ob er über die Heftigkeit kichern sollte, mit der Max seine Erklärung abgegeben hatte, oder Seth dafür verfluchen, dass er wahrscheinlich zwei weiteren Personen das Leben ruinierte.

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals
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